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Krankenschein per Telefon: So funktioniert die Krankschreibung

Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen ist ab sofort wieder die Bereitstellung eines Krankenscheins per Telefon möglich. Das soll Patienten mit Erkältung, Grippe und Co. einen unnötigen Gang zum Arzt ersparen. Doch wie funktioniert der Krankenschein per Telefon? Und was gilt es zu beachten?

Telefonische AU wieder möglich

Seit dem 7. Dezember 2023 ist die telefonische Krankschreibung wieder möglich. Diesmal gilt diese Option nicht nur für Atemwegserkrankungen sondern auch für andere Beschwerden. Allerdings nur, wenn keine schwerwiegenden Symptome vorliegen. Diese müssen weiterhin in der Praxis vor Ort abgeklärt werden. Neu ist auch, dass die Erstbescheinigung der Arbeitsunfähigkeit nur noch maximal 5 Kalendertage umfassen darf. Halten die Beschwerden an, muss anschließend die Praxis für eine persönliche Untersuchung aufgesucht werden. Wer die Erstbescheinigung bereits in der Praxis erhalten hat, kann die Folgebescheinigung jedoch auch telefonisch erhalten. Zu beachten gilt jedoch, dass Patienten keinen Anspruch darauf haben, dass ihr Arzt eine telefonische AU austellt. Zudem funktioniert diese nur in Praxen, in denen der Patient bereits bekannt ist.

Krankenschein wegen Corona per Telefon

Bereits im Frühjahr 2020, während der erste Corona-Welle, konnten Patienten einen Krankenschein über das Telefon beantragen. Das sollte vor allem bei relativ harmlosen Erkrankungen wie einer Erkältung einen unnötigen Gang zum Arzt ersparen und die Praxen entlasten. Neben weniger Patienten sollte so auch das Ansteckungs- und Verbreitungsrisiko gesenkt und der Ablauf für alle Parteien erleichtert werden. Mit den steigenden Corona-Zahlen im Herbst 2020 kehrt auch der Telefon-Krankenschein zurück.

Photo by NordWood Themes on Unsplash
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Doch was sich in der Theorie einfach anhört, kann auch kompliziert sein. Zum Beispiel bei der Frage, was eigentlich mit der Versichertenkarte passiert, die der Arzt für die Abrechnung benötigt. Und haben Patienten überhaupt einen Anspruch auf eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung via Telefon? Das und mehr erklärt unser Ratgeber zum Thema.

AU am Telefon – Wer sie wann bekommt

Wie der Gemeinsame Bundesausschuss im Gesundheitswesen bekannt gibt, gilt der Krankenschein per Telefon lediglich für eine begrenzte Zeit. Konkret können ihn Patienten zwischen dem 19. Oktober und 31. Dezember 2020 fernmündlich beantragen. Ob es ab 2021 eine Verlängerung gibt, ist derzeit nicht bekannt und hängt maßgeblich von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab. Sollte das Pandemiegeschehen eine Verlängerung notwendig machen, wird es diese jedoch geben, heißt es. Derzeit können Ärzte die AU per Telefon für bis zu 7 Tage ausstellen und einmalig verlängern.

Die Telefon-AU richtet sich vorrangig an Patienten mit leichten Atemwegserkrankungen. Zum Beispiel einer Erkältung oder ähnlichem. Also typische Herbst-Winter-Beschwerden, für die eine Behandlung beim Hausarzt in der Regel nicht erforderlich ist und die mit Hausmitteln und Ruhe von selbst abklingen. Ein Freifahrtschein für Krankheiten aller Art ist die vorübergehende Regelung also nicht. Zielgruppe sind Patienten, die den Arzt nur aufsuchen, weil sie einen Krankenschein benötigen. Damit soll ein unnötiger Arztbesuch vermieden und das Infektionsrisiko für alle gesenkt werden. Vor allem für ältere Menschen und chronisch Kranke, für die ein regelmäßiger Termin beim Arzt notwendig ist.

So funktioniert der Krankenschein per Telefon

Um eine AU via Telefon zu beantragen, müssen Patienten mit Erkältungs- und ähnlichen Symptomen ihren Hausarzt oder einen Allgemeinmediziner kontaktieren. Dieser nimmt dann eine telefonische Befragung vor und klärt ab, ob die Symptome des Patienten einer Behandlung bedürfen oder nicht. Sieht er alle Zeichen für eine harmlose, aber dennoch eine Arbeitsunfähigkeit begründende Erkrankung als gegeben an, stellt er ohne persönlichen Direktkontakt einen Krankenschein aus, den der Patient binnen weniger Tage per Post erhält. Je nach Kapazität und Ausstattung der Praxis ist auch eine Vorabzusendung via Email möglich.

Allerdings: Ein Anspruch auf einen kontaktlosen Krankenschein haben Patienten nicht. Denn der Arzt entscheidet, ob er von dem System Gebrauch macht und wem er die AU auf diese Weise ausstellt. Besteht er auf einen persönlichen Kontakt vor Ort oder hat er Bedenken, das die Symptome tatsächlich auf eine harmlose Erkältung schließen lassen, kann er den Besuch in der Praxis verlangen. Patienten können dem dann Folge leisten und die AU vor Ort abholen oder ihr Glück bei einem anderen Arzt versuchen.

Krankenschein per Telefon – So geht's

  1. Kontaktieren Sie den Arzt
  2. Schildern Sie Ihre Symptome und beantworten Sie die Fragen des Arztes
  3. Der Arzt entscheidet, ob die Symptome eine persönliche Vorstellung notwendig machen
  4. Ist das nicht der Fall, stellt er die AU am Telefon aus
  5. Binnen weniger Tage ist der Krankenschein via Post bei Ihnen zu Hause

Versichertenkarte notwendig – ja oder nein?

Die größte Hürde beim Krankenschein per Telefon ist zweifellos die Versichertenkarte. Denn diese muss im aktuellen Quartal einmal eingelesen werden, um die Abrechnung mit der Krankenkasse vornehmen zu können. Bei der Telefon-AU ist das jedoch nicht möglich und hat bereits im Frühjahr zu Problemen geführt. Theoretisch wurden passend zur AU per Telefon auch die Abrechnung vereinfacht, so dass Ärzte die so ausgestellten Atteste deutlich unkomplizierter abrechnen können. Bei bekannten Patienten können die notwendigen Daten beispielsweise aus der Patientenakte entnommen werden. Neu-Patienten können die Daten der Chip-Karte am Telefon mitteilen. Außerdem stellen viele Krankenkasse auf Bitte der Versicherten digitale Nachweise (etwa im PDF-Format) aus, die Patienten an ihre Ärzte übersenden können.

Doch all das ist natürlich kein Garant dafür, dass der Hausarzt einen Krankenschein per Telefon ausstellt. Jedoch sollten Anrufer bei Problemen erfragen, welche Optionen es gibt, um die notwendigen Daten auch ohne persönlichen Besuch bereitstellen zu können. Zum Beispiel über den Versichertennachweis der Krankenkasse, per Fax oder ähnliches. Weigert sich die Praxis jedoch, eine solche Alternative zur Chipkarte zu akzeptieren, bleibt Patienten nur die Option, diese persönlich vorbeizubringen.

Grundsätzlich sollten Patienten mit einer Atemwegserkrankung immer vorab die Praxis kontaktieren und erfragen, wie diese die aktuelle Situation konkret handhabt. Oft lässt sich bei leichten Erkältungen der Gang zum Arzt sparen und eine AU per Telefon erwirken. Eine Alternative ist zudem die AU via WhatsApp, die für wenige Euro erhältlich ist. Aber Achtung: Prüfen Sie vorab, ob diese auch von Ihrem Arbeitgeber anerkannt wird.

Kommentar zur Krankschreibung per Telefon

carmen

Mit der AU per Telefon, die bereits während der Corona Pandemie möglich war, hat der Gesetzgeber eine einfache Möglichkeit geschaffen, um unkompliziert eine Krankschreibung zu erhalten. Dadurch sollen Praxen entlastet und die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für Patienten erleichtert werden. 

Carmen Kraneis

FAQ zum Krankenschein per Telefon

Wie lange gilt der Krankenschein per Telefon?

Ärzte können diesen seit 7. Dezember 2023 wieder ausstellen. Eine Verlängerung des Zeitraums ist möglich, richtet sich jedoch nach der Entwicklung der Pandemie. Die AU kann auf diesem Wege für bis zu 5 Tage erfolgen und darf einmal verlängert werden.

Wer erhält einen Krankenschein via Telefon?

Die AU via Telefon richtet sich an Patienten mit Atemwegserkrankungen, die keine akute Behandlung erfordern, sowie anderen Beschwerden ohne schwere Symptome. Zum Beispiel eine Erkältung oder ein grippaler Infekt. In einem Anamnesegespräch ermittelt der Arzt die Symptome und entscheidet, ob er die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellt oder den Patienten vor Ort untersuchen möchte. Ein Anrecht auf die Telefon-AU gibt es nicht.

Was ist bei der Telefon-AU mit der Versichertenkarte?

In der Theorie kann ein Arzt die AU am Telefon auch ohne Vorlage der Chipkarte ausstellen. Dafür wurden die Regularien vereinfacht. Die notwendigen Daten lassen sich beispielsweise der Patientenakte entnehmen oder telefonisch durchgeben. Auch die Krankenkassen stellen in der Regel eine Bescheinigung über den aktuellen Versichertenstatus aus, der digital an die Praxis übermittelt werden kann. Grundsätzlich sollten Patienten immer erfragen, welche Optionen es in ihrer Praxis gibt. Die telefonische AU ist dadurch aber nur in den Praxen möglich, in den der Patient bereits bekannt ist.

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